Vermittelte Tiere

LUCY

Kategorie: Erfolge 2009
Organisation: Katzen

bei Frankfurt - geb. 28.3.09 -

Halli-Hallöchen,
ich bin die knuffige, schwarze Lucy, geb. 28.03.2009. Ein Flaschenkind. Genauso wie meine beste Freundin Nikki. Wir wünschen uns aus ganzem Herzen zusammen ein wunderschönes, lebenslanges Zuhause, in dem wir geliebt und verwöhnt werden. Dafür bedanken wir uns dann mit vielen, vielen Schmuseeinheiten, klangvollem Schnurren, liebevollem Treteln und wir spielen unser ganzes Unterhaltungsprogramm ab. Gerade liegen wir gemütlich auf dem Bett und denken uns eine spannende Geschichte für dich aus.

Ashes, Mickey, Lucy und Vani sind auf dieser Pflegestelle zusammen, daher vertragen sie sich so gut und könnten wunderbar einen ihrer Freunde/innen mitbringen. 
Also schnell gemailt, damit du in den uneingeschränkten Genuß unserer vollen Fantasie kommst:
 
Update vom 8.5.09: Die Pflegemama schwärmt in den höchsten Tönen. Die Rasselbande ist supersüß, aufgeweckt, munter, verspielt, verschmust und Alle toben miteinander durch die Wohnung.

VK Karen

Lucy hat ein neues Zuhause gefunden

 



Langsam fielen Milo die Augen zu. Seit Stunden lauschte er den Geschichten der Alten. Er liebte die Mittsommernacht. Das riesige Lagerfeuer. Das gute Essen, dass die Frauen des Dorfes aus den kärglichen Vorräten zauberten und vor allem die alten Geschichten. Hier konnten Alle für wenige Stunden ihre Sorgen, Ängste und die tägliche Mühsal vergessen.Die Glut des großen Lagerfeuers sank langsam in sich zusammen. Nach und nach verstummten die Stimmen und es kehrte eine nachdenkliche Stille ein. Plötzlich schreckte Milo wieder hoch und war mit einem Schlag wieder hellwach. Baldwin räusperte sich und sagte: "Nun hört meine Geschichte." Alle Blicke richteten sich auf ihn. Baldwin war der Älteste im Dorf. Keiner konnte genau sagen, wie alt er überhaupt war und er selbst schwieg sich darüber aus. Er sprach nur selten. Die Meisten hielten ihn für einen sturen Eigenbrötler, der einfach zu stolz war um mit Jedem zu reden. Doch Milo dachte anders darüber. Baldwin war einfach nur Einer, der erst gründlich über Etwas nachdachte, bevor er sprach. So kam er einfach selten zu Wort, weil die Anderen sich dann bereits schon ausgiebig über das Thema ausließen oder sich bereits wieder einem anderen zugewandt hatten. Dabei war Milo der festen Überzeugung, dass es für die Dorfgemeinschaft viel besser wäre, wenn sie öfter abwarten und auf Baldwins Meinung hören würden. Er hatte es sogar einmal gewagt, dies ihrem Anführer Godwin zu sagen. Der war daraufhin aber nur wütend geworden und hatte Milo angefahren, dass kleine Kinder sich aus solchen Angelegenheiten besser heraushalten sollten, außer sie wollten partout eine Tracht Prügel heraufbeschwören. Jedem Anderen hätte Milo erklärt, dass er mit seinen fast 14 Jahren kein Kind mehr war aber in diesem Fall hatte er sich lieber schnellstens davongemacht. Godwin war für seinen Jähzorn bekannt und wenn er erst mal in Rage geriet, war er so schnell nicht mehr zu stoppen. Da konnte es sehr schmerzhaft für den armen Teufel werden, der seinen  Zorn heraufbeschworen hatte. Genauso wie alle Anderen blickte er gespannt Baldwin an und wartete darauf, dass dieser endlich mit seiner Geschichte begann.

Baldwin räusperte sich nochmals: "Kaum Jemand von euch wird sich noch daran erinnern können, denn ich selbst war damals fast noch ein Kind. Aber ich kann mich noch an  Zeiten erinnern, bevor Sturmkönig Talmir mit seiner schwarzen Horde in unser Land einbrach, unser Volk in Knechtschaft zwang und Alle, die sich gegen ihn erhoben, grausam niedermetzelte. Bevor dies geschah, war Saldar ein blühendes, gedeihendes Land. Die Felder standen in voller Pracht. Das Vieh auf der Weide war gutgenährt, genauso wie die Menschen. Hungersnöte, Dürre, Überschwemmungen und Seuchen gab es nicht. Dies Alles brachte uns Talmir und seine Schreckensherrschaft, denn er ließ das Druidentum vernichten. Und mit dem Verlust der Druiden, ihrer Magie und ihrem Wissen begann auch unser Land unterzugehen. Sie waren es, die uns beschützten und leiteten. Vehement bekämpften sie Talmir. Anfangs mit der Unterstützung des Volkes. Talmir wurde einige Male stark zurückgeworfen, doch er gab nicht auf, griff immer wieder an. Felder und Dörfer standen in Flammen. Die Menschen flohen in alle Richtungen, denn alle Gefangenen, die Talmir machte, zwang er in seinen Kriegsdienst. Schickte sie in die vordersten Reihen, damit sie zuerst fielen oder unsere Leute zögerten, wenn sie erkannten, wen sie vor sich hatten. Das Volk wurde durch den langen Krieg zermürbt und verzweifelt. Sie wollten wieder in Frieden leben. Dumm wie sie waren, dachten sie, es wäre ja egal, wer das Land regiert, für sie würde sich am Ende nichts ändern und so wandten sie sich gegen die Druiden und forderten sie auf, sich Talmir zu ergeben, damit wieder Frieden herrscht. Doch die Druiden, die über mehr Verstand verfügten, wussten schon damals, was von Talmir zu erwarten war und dachten gar nicht daran aufzugeben. Dadurch ergab es sich, dass sie nicht nur gegen den Sturmkönig kämpften, sondern alsbald auch von ihrem eigenen Volk nicht nur keine Unterstützung mehr bekamen, sondern auch gejagt und an die Häscher verraten wurden. Das Ende der Druiden war somit nicht mehr aufzuhalten. Doch sie sind bis zum letzten Atemzug kämpfend untergegangen. Und wir büßen nun für den Verrat und die Feigheit unserer Vorfahren." Baldwin verstummte und starrte nachdenklich in die erlöschende Glut. Alle schwiegen, sie starrten Baldwin nur mit großen Augen und bleichen Gesichtern an.
Dann durchbrach Godwin das Schweigen:"Was redest du da, alter Mann? Druiden! Bah! Ammenmärchen! Davon hätten wir sicher schon gehört durch unsere Eltern, wenn es so etwas jemals gegeben hätte." Baldwin hob den Kopf und sah Godwin fest in die Augen:" Du vergisst, über die eigene Schande spricht man nicht gern. Und dazu kommt, dass viele der Damaligen die Umstellung nicht verkraftet haben. Der Mensch passt sich seiner Umwelt an, doch alles dauert seine  Zeit. Krankheiten, die nun Einzug in unser Land hielten, waren vormals nicht bekannt und dadurch wusste unser Volk auch nichts darüber und konnte sich nicht dagegen wehren und die Heilkundigen waren allesamt Druiden und nicht mehr verfügbar. Den Rest besorgte die große Seuche und die durch die verbrannte Erde hereinbrechende Hungersnot. Viele Dörfer sind total ausgestorben. Selbst du kannst die Dorfruinen, die sich durch das Land ziehen, nicht verleugnen." Milo hielt es vor Neugier nicht mehr aus. Ohne Rücksicht darauf, dass es ungehörig war, die Gespräche von Älteren zu unterbrechen warf er hastig ein:"Was waren die Druiden denn genau?"
"Magier und Heilkundige. Sie verstanden die Jahreszeiten genauso zu lesen wie ihre Bücher. Sie berührten den Ackerboden und konnten genau sagen, was dort am besten gedeiht und sie sprachen mit den Tieren," erwiderte Baldwin. Godwin lachte spöttisch auf: "Alberne Märchen!" Doch Baldwin ließ sich nicht beirren. Fest blickte er Milo an:"Es heißt, jeder Druide verfügte über seinen persönlichen Schutzgeist in Form eines Tieres. Dieses Tier ermöglichte es ihm auch mit anderen Tieren zu kommunizieren. Außerdem sagten sie das Wetter voraus. Denn wie jeder weiß, womöglich ist dies sogar bis zu Godwin vorgedrungen, sind Tiere äußerst wetterfühlig und spüren Umschwünge lange, bevor wir nur daran denken. Außerdem führten sie ihren Druiden zu benötigten Heilkräutern. Da auch der Geruchssinn von Tieren viel stärker ausgeprägt ist, konnten sie die benötigten Kräuter bereits aus weiter Ferne erriechen. Man sagte auch, dass je länger Druide und Schutzgeist miteinander verbunden sind, desto grösser wurden die Fähigkeiten des Druiden. Der Schutzgeist übertrug einen Teil seiner Fähigkeiten auf ihn." Milo spürte, wie ihm bei diesen Worten ein Schauer durchlief. Auch die anderen Dörfler sahen fasziniert auf Baldwin, nur Godwin konnte es immer noch nicht lassen und spöttelte:"Wo sind sie dann abgeblieben, diese Wunderleute? Wie konnte Talmir sie einfach so töten, wenn sie doch so außergewöhnliche Fähigkeiten hatten?" "Weil auch der Sturmkönig die Magie beherrscht. Die Druiden waren Richtlinien beim Einsatz von Magie unterworfen. Wer sich nicht daran hält, läuft nicht nur Gefahr, seine Seele zu verlieren, sondern er verwirkt auch seinen Schutzgeist und stürzt dessen Seele in den Abgrund. Kein Druide würde dieses Risiko eingehen. Selbst wenn er bereit wäre seine Seele zu verlieren, würde er dies Schicksal niemals seinem Schutzgeist antun. Der Sturmkönig hingegen hat damit kein Problem, seine Seele ist schon längst verdorben, außerdem halte ich es für fraglich, ob er jemals eine besessen hat."
"Hör auf so über den König zu reden. Wer weiß, wer mithört. Er hat seine Spione überall," warf Milos Mutter warnend ein.
"Ja," meinte Baldwin, mit dem Kopf nickend. "Die Verräter sind auch heute noch überall."
Milo wandte rasch den Kopf und versuchte die dunkle Umgebung mit seinem Blick zu durchdringen um mögliche Spione zu entdecken. Doch die undurchdringliche Dunkelheit ringsum gab nichts preis. "Es ist schon spät, die Kinder gehören schon längst ins Bett und das Feuer ist auch schon lange heruntergebrannt. Es wird Zeit in die Häuser zu gehen," Milo stellte zu seiner Überraschung fest, dass seine Mutter auf einmal sehr unruhig und nervös wirkte. Sie hatte es nun sehr eilig alle Anwesenden vom Feuer in ihre Häuser zu treiben. Als er nicht sofort auf ihre Worte reagierte sondern weiterhin sitzenblieb und gespannt Baldwin beobachtete, zog sie ihn grob am Arm in die Höhe und schleifte ihn regelrecht hinter sich her in Richtung ihres kleinen Häuschens. Milo blieb nichts anderes übrig, als hinter seiner Mutter herzu trotten. Nach einigen Schritten wandte er jedoch nochmal den Kopf und blickte zurück zu Baldwin, der immer noch unbeweglich auf seinem Platz verharrte. Er erwiderte jedoch Milo´s Blick und rief laut und vernehmlich:"Doch sie werden zurückkehren! Und ihr Erscheinen kann Niemand verhindern, auch wenn dies manch Einer möchte!" Seine Mutter krallte ihre Hand nun geradezu in seinen Arm, rannte ins Haus und warf die Tür hinter sich mit lautem Krachen zu. Schweratmend lehnte sie sich dagegen. Überrascht bemerkte Milo, dass sie kalkweiß im Gesicht war und sie sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. Fahrig wischte sie sich mit der Hand über die Augen, wandte sich ab und befahl: "Geh ins Bett. Du musst früh raus, wenn du Fische fangen willst." Völlig verwirrt durch die Aufregung seiner Mutter gehorchte Milo schweigend, dabei lagen ihm so viele Fragen auf der Zunge. Doch er kannte seine Mutter gut genug, um zu wissen, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war um sie mit Fragen zu belästigen. Wieder tauchte der Wunsch nach einem Vater in ihm auf. Von Mann zu Mann ließen sich sicher viele Sachen besser besprechen. Doch sein Vater war schon vor seiner Geburt an einer der kursierenden Krankheiten ohne Namen gestorben.
(©Sonja Mezger)